Die Rolle von Desinfektion in der Arztpraxis
Die Desinfektion spielt in jeder medizinischen Praxis eine große Rolle, weil die Gefahr einer Keimübertragung aufgrund des engen Kontakts zwischen dem Praxispersonal und den Patienten besonders groß ist. Hinzu kommt, dass durch bestimmte Behandlungen Aerosole entstehen können, die sich auf umliegenden Flächen absetzen und unbemerkt Keime übertragen können. Auch Instrumente, Geräte und weitere Hilfsmittel bergen ein Ansteckungsrisiko, wenn sie nicht gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
Die Desinfektion reicht übrigens bis ins 19. Jahrhundert zurück, als der Mediziner Ignaz Semmelweis die Notwendigkeit der Händedesinfektion zur Verhinderung einer Keimübertragung auf Gebärstationen erkannte. Sein erstes Desinfektionsmittel war eine Chlorlösung, bestehend aus Chlorkalk und Wasser. Erst die konsequente Desinfektion des Klinikpersonals, der Geräte, Instrumente und Flächen nach jeder Behandlung brachte den durchschlagenden Erfolg und reduzierte die Müttersterblichkeitsrate am Kindbettfieber auf 1 Prozent. Erst Ende des 19. Jahrhunderts konnte wissenschaftlich bewiesen werden, dass Bakterien Krankheitsüberträger sind. So ist heute eine regelmäßige und gründliche Desinfektion unabdingbar, um eine Übertragung von Keimen zu verhindern und zu einer sicheren Behandlung beizutragen.
Unterschied Reinigung, Desinfektion und Sterilisation
Die Reinigung von Oberflächen in Arztpraxen ist ein ebenso fester Bestandteil der Hygienemaßnahmen wie die Desinfektion und Sterilisation. Während die Reinigung in erster Linie das Reinigen von Oberflächen und Böden sowie Waschen von Händen mit einer Waschlotion umfasst, kommen bei der Desinfektion spezielle Desinfektionsmittel zum Einsatz, die die Anzahl von Keimen weitestgehend minimieren. Eine völlige Keimfreiheit wird allerdings erst mit der Sterilisation im Autoklav erreicht, indem die genutzten Instrumente für eine Dauer von etwa 18 Minuten einer Temperatur von 134 Grad Celsius ausgesetzt sind.
Welche Bereiche benötigen eine Desinfektion?
In medizinischen Einrichtungen gibt es zahlreiche potenzielle Übertragungswege für Keime. Die Desinfektion trägt dazu bei, diese Risiken wirksam zu minimieren. Die Händedesinfektion gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, um Infektionen vorzubeugen. Sie sollte stets vor und nach Patientenkontakt erfolgen: Hände werden zunächst mit Seife gewaschen, sorgfältig abgetrocknet und anschließend mit einem Desinfektionsmittel behandelt. Weitere wichtige Bereiche für eine regelmäßige Desinfektion sind:
Welche Unterschiede gibt es bei Desinfektionsmitteln?
Für den Einsatz in Arztpraxen gibt es spezifische Anforderungen an Desinfektionsmittel. Diese werden je nach Anwendungsbereich in verschiedene Kategorien unterteilt:
Um optimal wirken zu können, sollten die Desinfektionsmittel nur für die jeweiligen Bereiche verwendet werden. Die Wirksamkeit der Produkte wird unter anderem durch eine Listung im Verbund für Angewandte Hygiene (VAH) bestätigt.
Das passende Desinfektionsmittel kaufen
Für jeden Bedarf gibt es grundsätzlich eine passende Desinfektion. Neben der Händedesinfektion gehören die Wisch- und Sprühdesinfektion zum festen Bestandteil der Hygienemaßnahmen, um den Arbeitsbereich nach jeder Behandlung zu desinfizieren. Für größere Flächen, beispielsweise Fußböden, gibt es eine spezielle gebrauchsfertige Flächendesinfektion. Instrumente werden hingegen nach jeder Behandlung in eine Desinfektionslösung (Wannendesinfektion) gelegt, um sie für die Aufbereitung in einem Autoklav vorzubereiten.
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